SMED - Rüstzeitreduzierung im Produktionsprozess

Im Zuge des zunehmenden Wettbewerbsdrucks wird es immer zwingender für Unternehmen eine höchste Flexibilität, beste Qualität und maximale Liefertreue bei geringsten Beständen zu erreichen. Dazu gehört grundlegend auch das Ermöglichen einer maximalen Verfügbarkeit der Anlagen zur Wertschöpfung der Produkte. Dies erreicht man zum einen durch einen gelebtes TPM (Total Productive Management), welches unter anderem auch die autonome und geplante Instandhaltung beinhaltet  sowie durch systematische Rüstzeitreduzierung (SMED = single minute exchange of die ). Ein weiterer Vorteil der Rüstzeitreduzierung ist das gezielte ermöglichen von getakteten Anlagen mit Fließfertigung, welche vorher unterschiedliche Rüstzeiten und damit einen unterschiedlichen Anlagenstatus hatten. Um diese Ziele erreichen zu können ist ein perfekter  organisatorischer und technischer Rüstablauf eine Grundbedingung. Erfahrungsgemäß liegen ca. 75 % der realisierbaren Rüstzeiteinsparung im organisatorischen Bereich. Von den verbleibenden ca. 25 % ist eine Halbierung bis hin zu 80% ( von den 25%) durch Investitionen in technisches Equipment zusätzlich realisierbar. Dies macht aber erst Sinn wenn zum einen die erreichten organisatorischen Verbesserungen zu 100 % gelebt werden und zum anderen der Handlungsbedarf aufgrund hoher Maschinenauslastung, Zusatzumsatz, etc. gegeben ist.


Rüstzeitreduzierung in Unternehmen
Wirtschaftsfaktor Rüstzeitreduzierung


SMED - Workshop Ablauf

Tag 1: SMED Workshop Grundlagen, Voraussetzungen, Ziele

 Im ersten SMED Rüstworkshop gilt es zunächst wie bei allen Veränderungen das Verständnis und die Akzeptanz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.

 

Daher nutzen wir den ersten Seminartag grundsätzlich die Nutzen der schon bekannten Systematiken ( 5S, Verschwendung, etc. kurz aufzufrischen und anschliesend in mehreren Durchgängen eine Praxisübung Rüsten durchzuführen, an deren Ende die Mitarbeiter die Sinnhaftigkeit einer Rüstzeitreduzierung erkennen. 

Tag 2: SMED Workshop ganzheitliche Ist-Aufnahme, Analyse

Am zweiten Tag SMED Rüstworkshop beginnen wir dann den Praxisworkshop an der repräsentativ ausgewählten Maschine. Dabei wird zunächst das „Ist-Rüsten“ aufgenommen, um eine Vorstellung der Arbeitsreihenfolge, der verwendeten Werkzeuge, zurückgelegten Wege etc. zu erhalten.

 

Dies wird alles numerisch festgehalten. Anschließend zerlegen die Teilnehmer den Rüstprozess incl. der gemachten Aufzeichnungen um erste Verbesserungen umzusetzen. Diese Vorgehensweise wiederholen wir mehrfach , bis wir an dem Punkt der maximalen organisatorischen Verbesserung angelangt sind.

Tag 3: SMED Workshop ausprobe Sollkonzepte, Analyse, Festlegung neues Standardrüsten und Ergebnispräsentation

Im dritten SMED Rüstworkshop wird der erreichte Stand schriftlich niedergeschrieben und so eine Art „Rüstdrehbuch“ erstellt. Ziel ist es durch konsequent vom Management eingeforderten und unterstützten internen Training alle Mitarbeiter mit dem neuen Ablauf „blind“ vertraut zu machen und so die Nachhaltigkeit des schnellen Rüstens zu gewährleisten. 

 

Danach wird ein Massnahmenplan vom Team erarbeitet ebenso das Formblatt zur Rüstzeitdokumentation sowie ein Konzept zur Visualisierung des Fortschritts. Abschließend wird das gesamte Ergebnis der Geschäftsführung vorgestellt.